Schulfarm für Kidera Grundschule (unterstützt von Tiroler Landesregierung)

utorak, 1. august 2023.

Dr. Doris Steinmüller-Nethl

Das Global Grant Projekt "Kidera - Adopt a Village" ist als Pilotprojekt in kleinem Maßstab geplant, um den Zugang zu Dienstleistungen wie hochwertiger Bildung, Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen sowie einer verbesserten Lebensgrundlage zu ermöglichen, einschließlich unternehmerischer Bemühungen und Wertschöpfung durch die Dorfbewohner selbst. Langfristig könnte das Projekt als Pilotmodell für die Ausweitung des Konzepts der "auf den Menschen ausgerichteten Gemeindeentwicklung - smart village" und für die Umsetzung in anderen Dörfern dienen.

Das Projekt hat sich in den letzten Monaten sehr schnell und positiv entwickelt. 

Rotarier vom RC Innsbruck Alpin (Dr. Doris Steinmüller-Nethl), vom RC Kitzbühel (Judith Köck) und zwei Krankenschwestern aus Fieberbrunn (Heidi Bachler, Johanna Astl) waren mehrmals in Kidera und konnten direkt mit den lokalen Rotariern, den Menschen in der Kidera Primary School und im Panyangasi Health Center III sowie den Gemeindemitgliedern arbeiten.

Zu den Aktivitäten gehörten z.B. Schulungen (Nähen von Damenbinden, wiederverwendbaren Binden, unternehmerische Fähigkeiten, Menstruationshygiene), Gesundheitscamps (mit jeweils mehr als 700 Patienten, die Zugang zu Medikamenten und Hilfsmitteln erhielten), Bau von Infrastruktur (Wassertanks, Schulmöbel, neue Latrinen für Mädchen und Jungen usw.), Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung (Blutanalysegerät, Ultraschall usw.) und vieles mehr (siehe Anhang 1 mit Bildern und Beschreibungen).

Es zeigte sich jedoch, dass die Schüler der Kidera Primary School den ganzen Tag nichts zu essen bekamen und auch zu Hause kaum etwas zu essen bekamen. Immer weniger Schüler kamen in den Unterricht. Daher starteten Judith Köck gemeinsam mit dem RC Kitzbühel und Doris Steinmüller-Nethl gemeinsam mit dem RC Innbruck Alpin ein "Porridge-Programm". In Zusammenarbeit mit der Schulleiterin (Nyafwono Lydia Omwoto) und der Parents-Teacher-Association (PTA) konnte fünfmal pro Woche Porridge an die SchülerInnen verteilt werden. 

Dies hat dazu beigetragen, dass die Schüler in der Schule bleiben und weiter unterrichtet werden. Es war sogar möglich, mehr Schüler einzuschreiben - aber dieses Programm sollte nachhaltig werden. Brei ist ein einseitiges Nahrungsmittel, und eine tägliche Schulmahlzeit sollte für die Kinder ausgewogen und nahrhaft sein.

 

Im Rahmen dieses von der Landesregierung Tirol unterstützten Projekts "Aufbau einer Schulfarm in der Kidera Grundschule" ist geplant, das Mahlzeitenprogramm selbsttragend und nachhaltig zu machen, damit es sich in Zukunft selbst finanzieren und unterstützen kann. Das Hauptziel des Schulspeisungsprojekts ist es, Kindern in einer der ärmsten Regionen Ugandas eine tägliche ausgewogene Mahlzeit und den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen, indem das Leben der Kinder, insbesondere der Mädchen, unterstützt wird, damit sie in der Schule bleiben können und somit bessere Chancen im Leben haben. 

Zu diesem Zweck sind die folgenden Aktivitäten geplant (Input):

Zwei örtliche Rotarier stellen der Kidera Primary School ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Das Grundstück ist 10 Hektar groß und liegt direkt an einem kleinen Bach.

Dieses Land muss gesichert werden, d.h. es soll ein Zaun mit Tor errichtet werden und zwei Nachtwächter sollen das Grundstück nachts überwachen. Es ist geplant, einen Unterstand für die Nachtwächter und Solar-Sicherheitslampen mit Bewegungsmeldern zu bauen.

Ein weiterer Input ist das Saatgut/organischer Dünger. Es wird auf eine ausgewogene Ernährung geachtet, d.h. nicht nur Mais für Brei, sondern auch Gemüse, Bohnen, Soja und andere Körner. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass kein gentechnisch verändertes Saatgut verwendet wird.

Darüber hinaus ist die Anschaffung einer autarken Solaranlage mit Wasserpumpe geplant, um Wasserknappheit in Dürreperioden zu vermeiden.

Im Rahmen des bereits laufenden Projekts gibt es Schulungsprogramme zur Vermittlung moderner Landwirtschaft, insbesondere für Frauen, die in Uganda im Allgemeinen für die Landwirtschaft zuständig sind. Diese Schulungen werden auch für die älteren Schüler angeboten und direkt mit der Anpflanzung und dem Anbau von Schulspeisen verbunden. Anschließend können die älteren Schüler die jüngeren unterrichten.

Während der gesamten Projektlaufzeit werden technische Assistenten des lokalen Partners TADEFO das Projekt begleiten und unterstützen.

Der erwartete Output (Ergebnisse) ist das gesicherte Land mit einer Fläche von 10 Acres, das von der Kidera Primary School (Schüler, PTA) bewirtschaftet werden kann und dessen Ernte direkt für die Schulspeisung verwendet wird.

Die kontinuierliche Bewässerung kann durch eine mit Solarenergie betriebene Wasserpumpe in der Größenordnung von 500 W erfolgen. Jährlich können 7,5 Tonnen Mais, Getreide, Bohnen und Gemüse geerntet werden, da das Feld dreimal im Jahr bewirtschaftet werden kann. Damit ist die Versorgung aller Schüler für ein ganzes Jahr gesichert.

Wenn es einen Überschuss der Ernte gibt, können diese Lebensmittel an die Patienten und Mitarbeiter des Gesundheitszentrums abgegeben werden. Steht noch mehr Getreide zur Verfügung, kann die Ernte verkauft werden, um der Schule ein Einkommen zu verschaffen, mit dem sie weitere Schulausrüstung und Schulmaterial, z. B. Kreide, kaufen kann.

Darüber hinaus werden sowohl die Schüler als auch die Frauen in moderner Landwirtschaft geschult und können das Wissen für den eigenen Anbau zu Hause nutzen (jede Hütte hat etwas Boden), um einerseits die Familie zu ernähren und andererseits eine zusätzliche finanzielle Einnahmequelle zu generieren.

Zielgruppen und direkte Nutznießer sind die Schüler und Lehrer, für die die tägliche Schulspeisung gesichert ist. Derzeit gibt es 1.360 Schüler und 16 Lehrer an der Kidera Primary School. Daher werden auch die 800 Haushalte, deren Kinder die Kidera-Grundschule besuchen, insgesamt 4.500 Personen, davon profitieren.

Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts ist geplant, diese Modellschulfarm auch an anderen Schulen einzuführen. Dies kann durch den Partner TADEFO in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Tororo Distrikts ermöglicht werden.

Mit diesem Projekt soll auch in Europa durch Berichte und Publikationen der Tiroler Rotarier-Partner Bewusstsein für die Situation und Entwicklung in Afrika geschaffen werden. Hohes Bevölkerungswachstum, wachsende Armut, Klimawandel und die daraus resultierenden Umweltschäden und Hungersnöte werden zu großen Migrationsströmen - vorzugsweise nach Europa - führen. Bis zum Jahr 2050 werden bis zu 200 Millionen Umweltflüchtlinge prognostiziert.

Mit diesem Projekt kann ein kleiner Beitrag dazu geleistet werden, dass die Menschen - und vor allem Mädchen und Frauen - in diesen betroffenen Regionen die Möglichkeit haben, aus eigener Kraft etwas gegen die drohenden Umweltschäden, Hunger und Armut zu tun und sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen und zu sichern.